Was sind die Ursachen für Erektionsstörungen? Körperliche und Psychische Faktoren im Überblick

Erektionsstörungen (erektile Dysfunktion, ED) betreffen laut der Österreichischen Gesellschaft für Urologie rund 300.000 Männer in Österreich. Obwohl das Risiko mit dem Alter steigt, sind keineswegs nur ältere Männer betroffen. Dieser Artikel erklärt die häufigsten körperlichen und psychischen Ursachen – von Diabetes bis Stress – und zeigt, wie man gegensteuern kann.


1. Körperliche Ursachen für Erektionsstörungen

Herz-Kreislauf-Probleme

Die häufigste Ursache für ED ist eine gestörte Durchblutung des Penis. Erkrankungen wie Bluthochdruck oder Arteriosklerose verengen die Blutgefäße. Eine Studie der Medizinischen Universität Graz belegt: 65% der ED-Patienten haben gleichzeitig unerkannte Herzprobleme.

Diabetes und Nervenschäden

Ein chronisch hoher Blutzucker zerstört Nerven und Blutgefäße im Genitalbereich. Die Österreichische Diabetes Gesellschaft warnt: 50% aller männlichen Diabetiker entwickeln innerhalb von 10 Jahren ED.

Hormonelle Störungen

  • Niedriger Testosteronspiegel: Führt zu Libidoverlust und schwachen Erektionen.
  • Schilddrüsenunterfunktion: Verlangsamt den Stoffwechsel und die Durchblutung.
    Laut dem Endokrinologischen Institut Wien sind Hormonstörungen für 15% der ED-Fälle verantwortlich.

2. Psychische Auslöser

Stress und Leistungsdruck

Ob Job, Familie oder Sex selbst – chronischer Stress aktiviert das Sympathikus-Nervensystem, das die Entspannung der Penismuskeln blockiert. Eine Umfrage der Universität Salzburg zeigt: 40% der Männer unter 45 mit ED nennen Stress als Hauptgrund.

Depression und Ängste

Depressionen stören die Produktion von Dopamin und Serotonin, die für Lust und Erregung essenziell sind. Gleichzeitig können Medikamente wie SSRI-Antidepressiva ED als Nebenwirkung auslösen.


3. Lebensstilfaktoren mit Risiko

Rauchen und Alkohol

  • Rauchen: Verdoppelt das ED-Risiko durch Gefäßschäden (Quelle: Gesundheitsministerium Österreich).
  • Alkoholmissbrauch: Chronischer Konsum senkt Testosteron und schädigt die Leber – ein Schlüsselorgan für den Hormonhaushalt.

Übergewicht und Bewegungsmangel

Fettzellen produzieren Östrogen, das Testosteron hemmt. Eine 2023-Studie der TU Wien belegt: Männer mit einem BMI über 30 haben ein 3-fach höheres ED-Risiko.


4. Medizinische Behandlungen als Auslöser

  • Prostatakrebs-Therapie: Bestrahlung oder Operationen können Nerven beschädigen.
  • Blutdrucksenker: Beta-Blocker oder Diuretika beeinträchtigen bei 20% der Nutzer die Erektionsfähigkeit.

Prävention und Therapie – Was hilft?

Medizinische Lösungen

  • PDE5-Hemmer: Viagra oder Cialis wirken bei 80% der Patienten (Quelle: Österreichische Ärztezeitung).
  • Stoßwellentherapie: Regeneriert Blutgefäße im Penis – Erfolgsrate 70% laut Urologiezentrum Wien.

Natürliche Ansätze

  • Mittelmeerdiät: Olivenöl, Tomaten und Nüsse verbessern die Gefäßgesundheit.
  • Ingwer und Granatapfel: Steigern nachweislich die Durchblutung (Studie der Universität Innsbruck).

Wann zum Arzt?

Suchen Sie einen Facharzt auf, wenn:

  • Die ED länger als 3 Monate anhält.
  • Sie Begleitsymptome wie Brustschmerzen oder unerklärliche Müdigkeit bemerken.