Ursachen für Erektile Dysfunktion bei Männern – Körperliche, Psychische und Lebensstilfaktoren

Erektile Dysfunktion (ED), oft als Impotenz bezeichnet, betrifft laut der WHO weltweit etwa 150 Millionen Männer. In Österreich leiden schätzungsweise 20% der Männer über 40 regelmäßig unter ED. Diese Störung ist selten rein altersbedingt – meist spielen körperliche Erkrankungen, psychische Belastungen oder ungesunde Gewohnheiten eine Rolle. Dieser Artikel erklärt die häufigsten Auslöser und zeigt Lösungsansätze auf.


1. Körperliche Ursachen

Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Bluthochdruck, Arteriosklerose oder hohe Cholesterinwerte schädigen die Blutgefäße, die für eine Erektion entscheidend sind. Eine Studie der Medizinischen Universität Wien belegt, dass 60% der ED-Patienten gleichzeitig an Herzproblemen leiden.

Diabetes und Stoffwechselstörungen

Ein unkontrollierter Blutzucker zerstört Nerven und Gefäße im Penis. Die Österreichische Diabetes Gesellschaft warnt: Diabetiker haben ein 3-fach höheres ED-Risiko.

Hormonelle Störungen

Niedrige Testosteronwerte (Hypogonadismus) reduzieren die Libido und die Erektionsfähigkeit. Auch Schilddrüsenprobleme oder ein Überschuss an Prolaktin können ED begünstigen.


2. Psychische Auslöser

Stress und Leistungsangst

Beruflicher Druck oder Versagensängste beim Sex aktivieren das sympathische Nervensystem, das die Entspannung der Penismuskeln blockiert. Laut einer Umfrage der Universität Innsbruck sind 35% der ED-Fälle bei Männern unter 50 psychisch bedingt.

Depression und Partnerschaftskonflikte

Depressionen stören die Balance von Serotonin und Dopamin – Botenstoffe, die für Lust und Erregung zuständig sind. Ungelöste Beziehungsprobleme verstärken die emotionale Distanz.


3. Lebensstilfaktoren

Rauchen und Alkohol

  • Rauchen: Nikotin verengt die Blutgefäße. Eine Studie des AKH Wien zeigt, dass Raucher ein 50% höheres ED-Risiko haben.
  • Alkohol: Chronischer Konsum schädigt Nerven und senkt den Testosteronspiegel.

Übergewicht und Bewegungsmangel

Fettleibigkeit fördert Entzündungen und Östrogenproduktion, was das hormonelle Gleichgewicht stört. Die Österreichische Gesellschaft für Urologie empfiehlt: 30 Minuten Bewegung täglich verbessern die Durchblutung und senken das ED-Risiko um 40%.


4. Medikamente und Medizinische Eingriffe

  • Antidepressiva (SSRI): Bis zu 60% der Nutzer berichten von ED als Nebenwirkung (Quelle: Gesundheitsministerium Österreich).
  • Prostatachirurgie: Nervenschäden bei Operationen können vorübergehende oder dauerhafte ED verursachen.

Prävention und Behandlung

Medizinische Therapien

  • PDE5-Hemmer: Sildenafil (Viagra) oder Tadalafil (Cialis) verbessern die Durchblutung (Wirksamkeit: 70-85%).
  • Stoßwellentherapie: Nicht-invasive Methode zur Gefäßregeneration (Erfolgsrate: 65%, laut Journal of Men’s Health).

Lebensstilanpassungen

  • Mittelmeerdiät: Olivenöl, Fisch und Nüsse stärken die Gefäßgesundheit.
  • Stressabbau: Yoga, Meditation oder psychologische Beratung reduzieren Ängste.

Wann zum Arzt?

Suchen Sie einen Urologen auf, wenn:

  • ED länger als 3 Monate anhält.
  • Begleitsymptome wie Brustschmerzen oder Müdigkeit auftreten.